„Die Kraft der Phantastik hat das Vorrecht, alles was von außen und innen auf uns eindringt, durch die Sinne aufzunehmen, es dort zu sammeln und dann neu zu komponieren…“
Arcimboldi, 16.Jhd
Das Ensemble verbindende Lamenti des 17. Jahrhunderts, eigene Kompositionen und Improvisationen zu einem Hörerlebnis der besonderen Art..
„..Magisch-kontemplativ“
Catherine
Aglibut, Barockvioline
Claudio Puntin,
Klarinette,Bassklasinette
Ulrike Becker, Violone
Christian
Gerber, Bandoneon
Angefangen hat alles mit meiner Liebe
zur Musik von Johann Christoph Bach. Als der „ausdrückendste“
seiner Onkel, wie ihn Johann Sebastian Bach selbst beschreibt, ist
seine Musik geprägt von starker Emotionalität, verwegener Harmonik
und wortmalerischen Elementen.
Wie könnte man dieser Musik eine neue, körperlich erfahrbare, Klanglichkeit verleihen? Meine Idee war, das gesungene Wort durch ein Instrument zu ersetzen.
Die Begegnung mit Claudio Puntin war ein Glücksfall. Ich hörte ihn in einem Berliner Jazzclub und dachte sofort, dass er mit dem warmen, ergreifenden Timbre seiner Bassklarinette die Idealbesetzung eines instrumentalen Altus sein könnte. Seine ergreifenden Improvisationen sind stets stilsicher und ausdrucksvoll. Er versteht es, sich fließend zwischen den musikalischen Funktionen von Melodie, Basslinie und Rhythmus zu bewegen.
Eine andere Überlegung war, drei Gamben gegen ein Bandoneon zu tauschen. Wir begaben uns auf die Suche nach einem Bandeonisten, der sich auf ein solches Experiment einlässt und wurden fündig: Christian Gerber schenkt dem geistlichen Repertoire etwas Diesseitiges, eine sehnsuchtsvolle Wärme und beschwört so den Geruch eines alten Tanzbodens herauf.
Ulrike Becker ist seit vielen Jahren meine Kammermusikpartnerin. Mit ihrem musikalischen Instinkt und ihrem ausdrucksvollen Spiel macht sie den gegenwärtigen Moment zum Einzigen was zählt. Der volle, surrende Klang ihres G-Violone füllt die tragenden Rolle des Bassinstruments im Ensemble in wunderbarer Weise aus.
Mit unseren Darmsaiten durchdringen wir die Musik in allen Lagen, die Barockvioline schwebt mit silbrigen Glanz über allem und verschmilzt mit den anderen Instrumenten zu einem einzigartigen Ensembleklang, der durch seine Vielseitigkeit und Wandelbarkeit überrascht und die alte Musik auf ganz neue Weise beleuchtet.
Claudio Puntins eigene Kompositionen bereichern das Programm und führen die Hörer in neue Klangwelten.
Improvisationen schaffen die Brücke zwischen den Stilen und öffnen das Fenster zur Gegenwart, in der ‚Alte‘ Musik neu, ‚Neue‘ Musik alt klingt und jegliche Zuordnung an Bedeutung verliert.