Das Wort Mysterium (von griechisch μυστήριον mysterion) ursprünglich für kultische Feiern mit einem geheim bleibenden Kern, wird gewöhnlich mit Geheimnis übersetzt.
Eine der bedeutendsten Formen kultischer muslimischer Musik ist die Sufi-Musik. Sie hat ihren Ursprung im Iran und breitete sich von dort auf den indischen Subkontinent und das osmanische Reich aus. Die dort entstandene Form der Tasavvuf-Musik (Mystische islamischer Musik) wurde in häufig elitär empfundenen und teils auch in diesem Verständnis geführten Ordensgemeinschaften und mystischen Bruderschaften gepflegt.
In einzelnen ethnischen Gruppen, auch über größere Regionen hinweg, haben sich Strömungen entwickelt, die regionale Musiktraditionen miteinbeziehen.
Dem gegenüber stehen die Rosenkranzmysteriensonaten von H.I.F.Biber, ein Werk von enormer Vorstellungskraft und christlicher Symbolik. Die Vorlagen für die Kupferstiche in Bibers Manuskript fanden sich 2008 im Archiv des Bistums Salzburg. Daraus geht hervor, dass Sinn und Zweck von Bibers Rosenkranz-Sonaten die musikalische Untermalung der Andachten der Rosenkranz-Bruderschaft gewesen sein dürften.
Ein Mysterium ist etwas, das sich grundsätzlich nicht erklären lässt. Klugheit und Gelehrtheit helfen hier nicht weiter – in Mysterien wird man eingeweiht, sie offenbaren sich.
In diesem Konzertprogramm bringen die Musiker von Open Chamber Berlin christliche und islamische mystische Instrumentalmusik zum Klingen. Mit Respekt vor jeder Musiktradition bewegen sie sich jedoch auch spielerisch und assoziativ zwischen den musikalischen Welten. Die Klänge fließen ineinander und improvisatorische Momente schaffen einen Raum, in dem eine neue musikalische Begegnung entstehen kann.
Er erklingen Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber, Tarquino Merula, Andrea Falconiero, Béla Bartok, Osmanische Tasavvuf Musik und Improvisationen
Catherine Aglibut: Barockvioline
Christoph Sommer: Laute, Barockgitarre
Attila Wiegand: Ney (orientalische Längsflöte), Percussion
Ömer-Kaan Özdag: Kanun (türkische Kastenzither)